Corona und Schule
Unser Gast im letzten Neuzeit Talk war Frau Yvonne Sprock, Schulleiterin der Philipp Holzmann Schule in Frankfurt. In der Schule werden über 2.500 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. In dreißig Berufen sind folgende schulische Abschlüsse im Rahmen der Gleichstellungen zu erreichen:
· Hauptschulabschluss durch Berufsausbildung
· Mittlerer Bildungsabschluss durch Nachweis Englisch und Berufsausbildung
· Fachhochschulreife durch Parallelbesuch in der Abendschule
· Fachhochschulreife durch Zusatzangebot in der Fachschule
· Fachabitur/Fachhochschulreife
· Abitur/Allgemeine Hochschulreife und
· den staatlich geprüften Techniker erreichen.
Mit ihrem beeindruckenden Lebenslauf, der nicht der klassischen Karriere einer Schulleiterin entspricht, eröffnete Frau Sprock das Interview. Sie selber hat eine Ausbildung als Malerin und Lackiererin durchlaufen, bevor sie sich entschied, zu studieren und die Laufbahn der Lehrerin einzuschlagen.
Erst seit einem Jahr ist Frau Sprock in der Funktion als Schulleiterin tätig. Sie hatte nicht viel Zeit, um in der Rolle anzukommen, da wurden sie und ihr Schulleitungsteam schon mit der Pandemie konfrontiert.
Mit viel Augenzwinkern und Humor hat Frau Sprock berichtet, wie sie die Herausforderungen, die Corona mit sich brachte, gemeistert haben. Allein schon alle Schüler über die Schließung der Schule zu informieren, stellte sich als große Aufgabe dar. Nicht immer waren alle E-Mail-Adressen oder Handynummern hinterlegt, oder sie waren teilweise schon nicht mehr aktuell.
Nachdenklich gestimmt hat mich die Aussage, dass viele der Schülerinnen und Schüler keine besonderen PC-Erfahrungen haben. Sie können zwar Handys bedienen, aber Excel, Word und Mails versenden, gehören nicht zu den natürlich erworbenen Fähigkeiten. Das wiederum hat den Onlineunterricht erschwert.
Die Unterstützung seitens des Kultusministeriums beschrieb Frau Sprock zurückhaltendend. Sie nahm es gelassen, was blieb ihr und ihrem Schulleitungsteam auch anderes übrig, und machte sich selbst an die Arbeit, Plakate auszudrucken, zu laminieren und auszuhängen oder Klebebänder auf Böden zu befestigen, um Wegekonzepte zu kennzeichnen. Oft war sie bis spät in der Nacht in der Schule, um all die Arbeit bewältigen zu können.
Nachgefragt, ob die gemachten Erfahrungen auch mit ihren Vorgesetzten aus dem Kultusministerium reflektiert werden, um gemeinsam zu lernen und Rückschlüsse für die nächste Welle zu ziehen, verneinte Frau Sprock.
Wir wünschen Frau Sprock für die Zukunft viel Geduld, Nervenstärke, Mut und Kreativität und weiterhin die Energie, die sie in dem Neuzeit Talk ausgestrahlt hat, um auch gut durch die 2. Welle der Pandemie zu kommen.
Vielen Dank, dass Sie dabei waren und Ihre Erfahrungen mit uns teilten.